haus P – aus dem kontext des ortes
haus P – aus dem kontext des ortes
„das niedrige, eng mit dem boden verbundene und dem gelände folgende volumen, die wenigen kleinen und grossflächig zurückgezogenen öffnungen, sowie die grobe, dunkle und schützende schale spiegeln den charakter des ortes“
das gebäude befindet sich innerhalb eines neubaugebiets am rande des kleinen ortes wolpertshausen, gelegen zwischen schwäbisch hall
und crailsheim auf der „ilshofener ebene“ mitten in hohenlohe. das raue klima mit stetig wehendem wind und die steinigen böden des muschelkalks prägen die region und landschaft. das wohngebiet entwickelt sich am rande des dorfes neben landwirtschaftlichen behausungen an einem leicht abfallenden südhang. es wird durch eine langweilige und marginale architektur geprägt. unser gebäude orientiert sich weniger an der
gebauten struktur des umfelds, sondern greift tiefer und entwickelt sich vielmehr aus der aufgabe selbst und dem kontext des ortes. es ist ein durch die landschaft und das klima generiertes gebäude – ein flaches, dem gelände folgendes und fest verankertes volumen mit grossen, vertieften fensteröffnungen nach südosten und kleinen, punktuellen nach nordwesten und einer rauen, schützenden schale. ein durch wind und regen,
sonne und topographie, ein- und ausblicke beeinflusstes volumen. ein dunkler, präzise gesetzter körper auf einer grünen wiese, klar ablesbar und fest verzahnt mit der landschaft. nur wenige bauvorschriften und die weite des baufensters lassen viel spielraum für die entwicklung des gebäudes. so entsteht ein flacher, eingeschossiger, zur topographie paralleler und im inneren terrassierter baukörper. nach südosten hin
entwickelt er sich durch grossflächig in den körper vertieft eingelassene glasflächen plastisch und öffnet das innere hin zur wetter abgewandten seite – hin zur sonne. dadurch entsteht eine halb offene und überdachte zone – eine veranda. hier ist man ausreichend vor wind, regen, sonne und fremden blicken geschützt. nach nordwesten hingegen zeigt sich der körper weitgehend geschlossen. er wird hier nur durch wenige kleine hervorstehende
öffnungen geprägt. dieser „rücken“ mit seiner groben und dunklen, vom winde beschwingten hülle stellt sich dem wetter entgegen und dient als „schutzschild“. das innere gliedert sich in zwei aus der topographie entstandene, terrassierte ebenen mit unterschiedlicher nutzung. die erste und untere ebene bildet den hellen, offenen eingangs- und kommunikationsbereich mit küche und essen, wohnen und offenem kamin. dieser orientiert sich
über die veranda hin zum garten nach süden. neben dem eingangsbereich befindet sich die im gebäudekörper integrierte doppelgarage mit zugang zum keller. die zweite obere ebene fasst die geschützten, privaten rückzugsbereiche der familie. neben schlafraum, ankleide, bad/wellness bereich, gäste- und kinderräume, fügt sich am östlichen ende der ebene ein gross verglaster raum mit eigenem zugang ein. dieser dient der nutzung
durch das eigene büro. über eine galerie werden sämtliche räume erschlossen und gleichzeitig mit der unteren ebene räumlich verbunden.